Kinderdisco Almrausch
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Chronik

Partytrend im Zeichen des Jugendschutzes

Seit der CoV-Pandemie bricht den Nachtlokalen das junge Publikum weg. Mit so genannten „Next Generation Clubbings“ versuchen nun immer mehr Betreiber diesem Trend entgegenzuwirken, gleichzeitig sollen junge Gäste dabei lernen, „gemäßigt“ zu feiern.

Durch die Pandemie hat sich das Ausgehverhalten der jungen Menschen deutlich geändert, mit der Konsequenz, dass steirische Nachtlokal-Betreiber zuletzt auf Umsatzrückgänge von bis zu 50 Prozent blickten – mehr dazu in Nachtgastronomie kämpft mit Umsatzminus (4.11.2023).

Kinder-Disko macht Schule

Der Betreiber des Lokals „Almrausch“ in Lannach, Horst Pertl, wollte der heranwachsenden Disko-Generation daher etwas Neues bieten und hat die Idee des „Next Generation Clubbings“ geboren: „Die Idee wurde grundsätzlich während der Corona-Phase geboren, wo wir selber als Eltern einer damals 13-Jährigen festgestellt haben, dass die Kids sehr darunter gelitten haben, weil nichts da war an Angebot.“

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Mittlerweile findet das Clubbing für Zwölf- bis Sechszehnjährige einmal im Monat statt und auch andere Lokale sind dieser Idee bereits gefolgt – erst am Freitag lud die Diskothek „Tollhaus“ in Neumarkt im Bezirk Murau zu einem „Next Generation Clubbing“ für Jugendliche ab zwölf Jahren; bereits im Februar rief eine Klagenfurter Disko zur Kinder-Party – mehr dazu in Disco veranstaltete Party ab Zwölf (kaernten.ORF.at; 17.2.2024).

Partyabend mit klaren Gesetzen

Dort wie da sollen die Jugendlichen gleichzeitig auf das Feiern vorbereitet werden – unter Beachtung des Jugendschutzes, versteht sich. Schon beim Einlass, der früher als sonst in einer Disko üblich beginnt, werden die Ausweise kontrolliert, an der Bar gibt es nur alkoholfreie Getränke und auch das zeitliche Ende der Party richtet sich nach den Regeln des Jugendschutzgesetzes.

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Dieses Angebot wissen nicht nur viele Eltern zu schätzen, die sonst Angst hätten, dass ihre Kinder in falsche Kreise geraten könnten, auch der Grazer Jugendpsychologe Philip Streit hält die Jugend-Disko im geschützten Rahmen für durchaus sinnvoll, „weil oft werden sie völlig überraschend da reingeschmissen und sind dann auf der einen Seite unsicher und holen sich dann Ermutigung durch alkoholische Getränke und Drogen. Und auf der anderen Seite haben sie oft noch keine Impulskontrolle.“ Kritiker hingegen meinen, dass hinter den Veranstaltungen vor allem wirtschaftliche Interessen des Betreibers stehen würden.

Bombendrohung und Pfefferspray-Attacke in Graz

Mit welchen Gefahren das nächtliche Unterwegssein sonst noch verbunden sein kann, haben an diesem Wochenende gleich zwei Vorfälle im Umfeld zweier Grazer Diskotheken gezeigt. Eine Disko im Bezirk Puntigam musste in der Nacht auf Samstag nach einer Bombendrohung geräumt werden – mehr dazu in Grazer Disko nach Bombendrohung evakuiert (16.3.2024). In der Nacht auf Sonntag wurden zwei Diskobesucher im Bezirk Gries bei einer Pfefferspray-Attacke verletzt – mehr dazu in Grazer Clubgäste mit Pfefferspray verletzt.