STEIERMARK: SILVESTER – BRAND IN GRAZER BAR MIT VIELEN VERLETZTEN UND EINEM TOTEN
APA/ERWIN SCHERIAU
APA/ERWIN SCHERIAU
CHRONIK

Tödlicher Brand: Vier neue Beschuldigte

Nach dem fatalen Brand in einem Grazer Lokal in der Silvesternacht, bei dem eine junge Frau starb und 21 Personen teils schwer verletzt wurden, sind jetzt auch vier Beamte in den Fokus der Ermittlungen gerückt. Es geht um die Frage, wie und ob Überprüfungen und Kontrollen gemacht wurden.

Konkret geht es um die Frage, ob das Lokal in Sachen Brandschutz kontrolliert und die Einhaltung von Auflagen auch überprüft wurde, bestätigte Hansjörg Bacher, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, einen entsprechenden Bericht der „Kleinen Zeitung“.

Zwei Behörden

Konkret wird bereits seit Längerem gegen einen Unbekannten und den Lokalbesitzer ermittelt. Seit einigen Monaten wird auch die Rolle von zwei Abteilungen des Magistrats Graz untersucht. „Die Staatsanwaltschaft ermittelt in der Frage, ob die regelmäßig wiederkehrenden Überprüfungen in Sachen Brandschutz durchgeführt wurden – hier geht es um die erste Behörde. Bei den Ermittlungen um die zweite Behörde geht es um den Vorwurf, dass nicht kontrolliert wurde, ob Auflagen, die dem Lokalbetreiber auferlegt wurden, auch umgesetzt worden sind“, so Bacher.

Fahrlässigkeit oder Vorsatz stehen im Raum

Der Brand in dem Lokal in der Grazer Sporgasse war am Neujahrstag gegen 3.30 Uhr im Eingangsbereich ausgebrochen und hatte sich rasch auf Einrichtung und Dekoration ausgebreitet.

Neben dem Todesopfer, einer 21-jährigen Frau aus dem Bezirk Mödling, wurden 21 Gäste teilweise sehr schwer verletzt – mehr dazu in Brand in Lokal: Opfer identifiziert (2.1.2024). Ein 34-jähriger Mann war im Zuge des Rettungseinsatzes mit einem Polizisten in Streit geraten. Er musste sich deshalb wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt vor dem Landesgericht für Strafsachen verantworten – mehr dazu in Nach Brand in Grazer Bar: Diversion für Gast (22.3.2024). Eine technische Brandursache konnte noch am Neujahrstag ausgeschlossen werden. Eine fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung steht im Raum.