Die Tests für Lehrer und Kindergartenpädagogen am vergangenen Wochenende mit knapp 21.000 Teilnehmern waren sozusagen die Generalprobe – mehr dazu in 20.863 Pädagogen getestet – nur 77 CoV-positiv. Mit den Massentests für alle Steirerinnen und Steirer am kommenden Wochenende kommt auf Organisatoren und Helfer nun eine noch weitaus größere Herausforderung zu, weshalb die Gemeinden, das Rote Kreuz, das Bundesheer und die Feuerwehr ihre Kräfte mobilisieren.
1.000 Soldaten des Bundesheeres im Einsatz
Vom Bundesheer werden am kommenden Wochenende 1.000 Soldatinnen und Soldaten im Einsatz sein und auch die insgesamt 940.000 Testkits ausliefern, sagt Militärkommandant Heinz Zöllner. Er hoffe, dass alles so diszipliniert und reibungslos abläuft wie bei der Testung von Lehrern und Kindergartenpädagogen: „Dort konnten wir das alles friktionsfrei, staufrei abwickeln. Die Durchlaufdauer eines Probanden hat im Schnitt unter zehn Minuten gedauert, also der Zeitaufwand für Sie wird sehr gering sein.“ Alle anderen Einsätze werde das Bundesheer trotz des hohen personellen Aufwandes für die Massentests aufrechterhalten, sagt Zöllner.
Hilfe bei Contact Tracing wird ausgeweitet
Das betreffe laut Zöllner etwa die Grenzraumüberwachung, die Gesundheitskontrollen bei Einreisen und das Contact Tracing des Landes Steiermark. Die Unterstützung des Contact Tracings werde man sogar ausweiten: „Wir werden die militärische Kapazität dort nach den Massentests sogar verdoppeln, um entsprechende Massenanfälle hier abarbeiten zu können und die Infektionslinien zu unterbrechen.“
Rotes Kreuz vor 36.000 Einsatzstunden
Auch das Rote Kreuz spricht von einer extremen Kraftanstrengung. „Das ist eine große Herausforderung für das Rote Kreuz, weil wir ja den Rettungsdienst in der ganzen Steiermark aufrechterhalten müssen, weil die Drive-ins verstärkt werden müssen, um die positiven Antigen-Test-Ergebnisse dann im Rahmen eines PCR-Tests auswerten zu können, das heißt, allein 1.500 Mitarbeiter des Roten Kreuzes sind mit dem Testwochenende beschäftigt“, sagt Landesrettungskommandant Peter Hansak. So werden zusätzliche Drive-ins auch in Murau, Voitsberg, Fölling, Hartberg und Frauental eingerichtet.
Laut Geschäftsführer Andreas Jaklitsch werden die Rot-Kreuz-Mitarbeiter am Testwochenende jeden Tag rund zwölf Stunden im Einsatz sein: „Diese 36.000 operativen Einsatzstunden sind nur für das Wochenende, dazu kommen hunderte Stunden an Vorbereitung, Organisation, Koordination und vor allem auch Einschulung der Abstrichnehmer, die wir jetzt im Vorfeld gerade ableisten.“ Das alles zusätzlich zu den üblichen Wochenenddiensten, sagt Jaklitsch – so seien am Wochenende allein im Notarzt- und Rettungsdienst 1.400 Mitarbeiter im Einsatz, in der Pflege seien es 190.
Feuerwehr reguliert Zustrom
Nicht alle Teststandorte sind für Menschenmassen ausgelegt, darum helfen auch bis zu 3.000 Mitglieder der Feuerwehren den Gemeinden logistisch: „Gitter müssen errichtet werden, Absperrbänder usw., viele Tische müssen aufgebaut werden, viele Plexiglasschutzwände müssen aufgebaut werden, um diese Besucherströme lenken zu können“, sagte Andreas Rieger vom Bundesfeuerwehrverband.
Das Rote Kreuz jedenfalls befürworte die kostenlosen Tests, denn damit könnten Ansteckungsketten nachhaltig unterbrochen werden. Die Spitzenvertreter der Landespolitik und die Sozialpartner appellierten erst am Mittwoch an die Bevölkerung, sich testen zu lassen – mehr dazu in Schützenhöfer: „Testen rettet Leben“.
Anmeldung zum Massentest
- Online (alle Browser bis auf Internet Explorer)
- Unter der Telefonnummer 0316 376300
Anmeldung online oder per Telefon
Für die CoV-Massentests in der Steiermark am 12. und 13. Dezember ist seit Montagfrüh die Anmeldung möglich – mehr dazu in Anmeldung für Massentest ab sofort möglich: Anmelden kann man sich bis Freitag entweder online (alle Browser bis auf Internet Explorer) oder telefonisch in der Zeit zwischen 7.00 und 17.00 Uhr unter der Nummer 0316 376300.
An knapp 900 Testspuren werden dann am Wochenende steiermarkweit von 8.00 bis 18.00 Uhr Proben gezogen; getestet wird mittels Antigen-Schnelltests durch Personal des steirischen Gesundheitswesens – mehr dazu in Massentests: 185 Teststraßen in der Steiermark (2.12.2020).
Kein Parteienverkehr an den Bezirkshauptmannschaften
In den Tagen nach den Massentests wird an den steirischen Bezirkshauptmannschaften kein Parteienverkehr stattfinden: Konkret werden es Montag bis inklusive Donnerstag, 17. Dezember, sein. Ausgenommen sind „wichtige und dringende Behördenwege, die im Einzelfall telefonisch zu vereinbaren sind“; bereits vereinbarte Termine bleiben aufrecht. Der reguläre Parteienverkehr startet wieder mit Freitag, 18. Dezember.