Erste CoV- Immunisierung in Grazer Pflegeheim
APA/Peter Kolb
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Coronavirus

CoV-Impfstart noch in dieser Woche

Der für den 12. Jänner angepeilte offizielle Impfstart wird nach massiver Kritik vorgezogen. In der Steiermark sollen noch diese Woche 3.000 Personen in 24 Pflegeheimen und sieben Spitälern geimpft werden.

Den symbolischen Impfstart gab es in der Steiermark bereits Ende Dezember in einem Pflegeheim in Graz. Insgesamt wurden dabei 40 Bewohnerinnen und Bewohner beziehungsweise Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geimpft – mehr dazu in Erste CoV-Impfungen in Graz verabreicht (27.12.2020). Bundesweit waren es bisher rund 8.300 Dosen, die bereits geimpft wurden, deutlich mehr als die Hälfte davon entfielen laut Gesundheitsministerium auf Wien und Niederösterreich.

Offizieller Impfstart nach Kritik nun vorverlegt

In einem weiteren Schritt war es auch in der Steiermark geplant, erst rund um den 12. Jänner mit der ersten großen Impfaktion zu beginnen – mehr dazu in CoV-Impfungen starten um den 12. Jänner (22.12.2020). Nach Kritik an den nur zögerlich anlaufenden Corona-Impfungen soll der Impfbeginn nun aber vorgezogen werden. Darauf haben sich Experten des Bundes in einer Videokonferenz mit den Ländern geeinigt – mehr dazu in Offizieller Impfbeginn doch früher (news.ORF.at).

Wie es aus den Ministerien gegenüber der APA hieß, sollen noch in dieser Woche über 21.000 Dosen bundesweit verimpft werden, ehe kommende Woche am Dienstag dann weitere 43.000 Impfdosen erwartet werden. Die meisten Dosen der ersten größeren Tranche, nämlich 18.445, bekommt Niederösterreich, gefolgt von Wien und Vorarlberg.

Noch diese Woche 3.000 Impfungen in der Steiermark

8.455 Impfdosen sollen bis kommende Woche in der Steiermark verabreicht werden, bestätigt Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) gegenüber dem ORF Steiermark: „Ich kann sagen, dass wir noch in dieser Woche 3.000 Impfungen vornehmen, etwa die Hälfte in einigen Pflegeheimen – in 24 – und die andere Hälfte in sieben Krankenhäusern mit Covid-Stationen.“

Ab nächster Woche soll dann großflächig geimpft werden, sagt Impfkoordinator Michael Koren: „Unser Ziel ist es, bis Ende Jänner rund 22.000 Steirerinnen und Steirer in den Pflegewohnheimen und in den Krankenhäusern zu impfen. An diesem Plan halten wir fest, denn nur durch eine breite Impfbereitschaft wird es uns gelingen, ein Stück der gewohnten Normalität zurück zu gewinnen.“ Pflegeheime und Spitälsträger können die Coronavirus-Impfung bereits vorbestellen, 28 Prozent der steirischen Einrichtungen haben das bereits getan und wollen vorerst 8.605 Dosen geliefert haben – mehr dazu in Pflegeheime können ab sofort Impfstoff bestellen.

Coronavirus Fläschchen
ORF

Impfskepsis: „Bessere Aufklärung nötig“

Neben dem Beschaffen und Managen der Impfdosen ist die Impfskepsis in Österreich allerdings eine weitere Herausforderung im laufenden Kampf gegen das Coronavirus. Der Grazer Kinderarzt Hans Jürgen Dornbusch, zugleich Lehrbeauftragter der Med-Uni Graz und Impfreferent der Österreichischen Ärztekammer, fordert diesbezüglich etwa eine „bessere Aufklärung“ seitens der Regierung: „Das Beste, was sie tun kann, ist breitflächig und kontinuierlich informieren über die Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe – am besten über die Corona-Kampagne, die sowieso läuft.“

Hans-Jürgen Dornbusch im Interview
ORF

Dass teils sogar medizinisches Personal der Impfung gegenüber skeptisch ist, führt Dornbusch auf „Ausbildungsdefizite“ zurück: „Der Mangel an Wissen ist auch ein Mangel an Vertrauen, denn wenn man sich auskennt im Bereich der Infektiologie kann man eigentlich nicht gegen das Impfen sein.“ Erst am Dienstag sah auch der steirische Ärztekammer-Präsident Herwig Lindner die Impfung „als einzige Möglichkeit“, um aus der Pandemie wieder raus zu kommen – mehr dazu in Lindner: „Impfung die einzige Möglichkeit“.

Impfpflicht „reine Notfallsmaßnahme“

Eine Impfpflicht hält Dornbusch nicht unbedingt für notwendig und bezeichnet eine solche als „reine Notfallsmaßnahme“, die selbst dann auch nur vorübergehend gelten könne: „Bis man dann eben das Ziel erreicht hat. Wenn man nicht so weit davon entfernt ist, gibt es ja andere Methoden, wie man zum Impfen motivieren kann – das kennen wir zum Beispiel vom Mutterkindpass, wo die Untersuchungen des ersten Jahres verknüpft sind mit der Auszahlung des erhöhten Kindergeldes.“

Mittlerweile sind sich auch die Touristiker sicher, dass die Pandemie das Reisen nachhaltig verändern wird und ein negativer Covid-Test sowie der Impfpass künftig treuer Begleiter eines jeden Urlaubers sein dürften – Touristiker: Reisen künftig mit Impfpass.