Arzt in Krankenhaus, der sich Handschuhe anzieht
ORF.at/Birgit Hajek
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Coronavirus

Obduktionen nach Todesfällen in Pflegeheim

Im Fall des vom Coronavirus schwer getroffenen Pflegeheims im obersteirischen St. Lorenzen im Mürztal hat die Staatsanwaltschaft Leoben die Obduktion von 18 Toten angeordnet.

Staatsanwaltschafts-Sprecher Andreas Riedler bestätigte am Sonntag auf APA-Anfrage einen entsprechenden Bericht der „Kronen Zeitung“.

Ab Ende November war das Heim im Fokus gestanden: Insgesamt 42 Heimbewohner wurden positiv auf das Coronavirus getestet, 18 von ihnen starben. Außerdem wurden 30 Mitarbeiter positiv getestet. Letztlich musste daher das Bundesheer das Pflegeheim übernehmen – mehr dazu in CoV: Heer übernimmt Pflegeheim im Mürztal (30.11.2020) sowie in CoV-Cluster in Pflegeheim wirft Fragen auf (30.11.2020).

Ermittlungen laufen

Laut Riedler wurden beziehungsweise werden die 18 Toten nun obduziert, um die genaue Todesursache herauszufinden. Gegen Verantwortliche des Heims wurden bereits im Dezember Ermittlungen aufgenommen, und zwar wegen Vernachlässigung, Gefährdung durch übertragbare Krankheiten und fahrlässiger Körperverletzung.

Das Pflegeheim war für einige Tage vom Bundesheer übernommen worden – mehr dazu in Pflegeheim St. Lorenzen: Bundesheer abgerückt. Die Versorgung war nicht mehr gewährleistet gewesen. Das Heim wurde desinfiziert, rund ein Dutzend Unteroffiziere mit Diplomkrankenpfleger-Ausbildung sowie ein Militärarzt betreuten die Einrichtung und ihre Bewohner.